Symbiose einfach erklärt • Beispiele, einfache Definition (2024)

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Was ist eine Symbiose?

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(00:11)

Wenn zwei unterschiedliche Arten von Lebewesen in einer Symbiose zusammenleben, dann unterstützen sie sich gegenseitig. Beide gewinnen durch diese Beziehung Vorteile. Eine Ameise schützt zum Beispiel Blattläuse vor Fressfeinden und erhält im Gegenzug von der Blattlaus einen süßen Saft als Nahrung.

Symbiose einfach erklärt • Beispiele, einfache Definition (1)

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In der Regel kannst du bei einer Symbiose das größere Lebewesen als „Wirt“ bezeichnen und das kleinere als „Symbiont“. Hier wäre also die Ameise der Wirt und die Blattlaus der Symbiont. Zusätzlich solltest du dir merken, dass bei einer Symbiose grundsätzlich zwei unterschiedliche Arten eine Beziehung eingehen. Zwei Ameisen könnten also nicht in einer Symbiose leben.

Welche Symbiose-Arten gibt es?

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(00:55)

Wie du bereits weißt, ist eine Symbiose die Beziehung, bei der beide Partner Vorteile haben. Es gibt aber auch eine weiter gefasste Definition der Symbiose. Dabei sind alle Formen des Zusammenlebens eine Symbiose — selbst wenneiner der Partner einen Schaden nimmt. Das bezeichnest du auch als Parasitismus.

Je nachdem, wie stark die Abhängigkeit der beiden Lebewesen in einer Symbiose ist, kannst du zwischen drei Arten unterscheiden:

  • Allianz/Protokooperation: Bei der Allianz oder Protokooperation gehen die Partner nur gelegentlich eine Symbiose ein und die Wechselbeziehung ist nicht zum Überleben zwingend notwendig.
  • Mutualismus: Beim Mutualismus gehen beide Arten zwar regelmäßig eine Symbiose ein, sie ist jedoch auch nicht überlebensnotwendig.
  • Eusymbiose: Mit einer Eusymbiose kannst du die dauerhafte Beziehung bezeichnen, bei der die Partner alleine nicht mehr überlebensfähig wären.

Symbiose Beispiele

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(01:36)

  • Flechten (Eusymbiose): Flechten sind Symbiosen aus einem oder mehreren Pilzen und einem oder mehreren Organismen, die Photosynthese betreiben. Das können zum Beispiel Grünalgen oder Cyanobakterien sein. Durch die Photosynthese der Algen wird der Zucker Glucose gebildet, den die Pilze aufnehmen und sich davon ernähren können. Im Gegenzug dazu geben die Pilze Wasser und Mineralstoffe an die Algen ab. Das kann ihr Austrocknen verhindern.
  • Knöllchenbakterien – Pflanzen (Mutualismus): Die Symbiose zwischen Knöllchenbakterien und Pflanzen ist für die gesamte Pflanzenwelt extrem wichtig. Die Knöllchenbakterien sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft gut zu binden. Da im Boden wenig Stickstoff vorhanden ist, nehmen einige Pflanzen den zum Wachstum benötigten Stickstoff über die Bakterien auf. Im Gegenzug dazu regelt die Wirtspflanze die Sauerstoffmengen für die Bakterien und gibt Glucose an sie ab.
  • Korallen – Algen (Mutualismus): In einem Korallenriff gehen meist Korallen mit Algen namens Zooxanthellen, die sich an der Außenhaut ansiedeln, eine Symbiose ein. Die Algen betreiben Photosynthese und geben den Sauerstoff und die Glucose an die Koralle ab. Die Alge erhält von der Koralle lebenswichtige Nährstoffe.
  • Mykorrhiza (Mutualismus): Als Mykorrhiza kannst du die Symbiose zwischen bestimmten Pilzen und Pflanzen bezeichnen. Die Pilze liegen an der Wurzel der Pflanze und sorgen für eine bessere Aufnahme von Nährstoffen aus dem Boden. Die Pflanze stellt Glucose für die Pilze zur Verfügung, von denen sie sich ernähren können.
  • Ameise – Blattlaus (Mutualismus): Die Ameise schützt die Blattläuse vor ihren Fressfeinden. Dafür darf sich die Ameise von den süßen Ausscheidungen der Blattlaus namens Honigtau ernähren.
  • Seeanemone – Einsiedlerkrebs (Mutualismus): Ein Einsiedlerkrebs ist dafür bekannt, dass er sich in leeren Schneckenhäusern einnisten kann. Er verlässt dabei sein aktuelles Schneckenhaus nur dann, wenn er gezwungen wird. Das kann zum Beispiel sein, wenn er zu groß dafür ist. Die Seeanemone lässt sich dann entweder selbst auf das Schneckenhaus nieder oder wird dorthin vom Krebs befördert. Die Anemonen dienen mit ihren giftigen Eigenschaften zur Abwehr von Feinden. Im Gegenzug dazu macht sich die Anemone die Mobilität und Reste der Beute des Krebses zu Nutze.
  • Seeanemone – Clownfisch (Mutualismus): Eine weitere außergewöhnliche Symbiose ist die zwischen Seeanemone und Clownfisch. Der Clownfisch gewöhnt sich an das Gift der Anemone, sodass seine Haut von einer besonderen Schicht überzogen wird. Nun kann sich der Clownfisch zwischen den giftigen Armen der Anemone vor Feinden schützen. Gleichzeitig schützt er die Anemone selbst vor vielen ihrer eigenen Feinde.
  • Madenhacker (Allianz): Der Madenhacker ist eine Vogelart. Er geht eine „Putzsymbiose“ mit Tieren in der Savanne ein. Er säubert die Tiere von schädlichen Parasiten und verwendet diese gleichzeitig als eigene Nahrung.
  • Darmflora (Mutualismus): Auch wir Menschen gehen eine Symbiose ein. Wenn wir uns ernähren, versorgen wir unsere Bakterien im Darm mit Nahrung. Diese Nahrung kann verarbeitet und für unseren Körper verwendbar gemacht werden.

Symbiose im Detail

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(03:31)

Nun kennst du dich mit den Grundlagen der Symbiose und der Unterscheidung in den Grad ihrer Abhängigkeit aus. Außerdem kennst du einige wichtige Beispiele für eine symbiotische Beziehung.

Wenn du nun noch erfahren willst, wie du Symbiose weiter unterteilen kannst, dann schau dir gerne unseren Beitrag Symbiose an.

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ParasitismusDauer:03:33
Intra- und interspezifische KonkurrenzDauer:03:17
KonkurrenzausschlussprinzipDauer:03:23
Symbiose einfach erklärt • Beispiele, einfache Definition (2024)

FAQs

Symbiose einfach erklärt • Beispiele, einfache Definition? ›

Wenn zwei unterschiedliche Arten von Lebewesen in einer Symbiose zusammenleben, dann unterstützen sie sich gegenseitig. Beide gewinnen durch diese Beziehung Vorteile. Eine Ameise schützt zum Beispiel Blattläuse vor Fressfeinden und erhält im Gegenzug von der Blattlaus einen süßen Saft als Nahrung.

Was ist eine Symbiose Beispiele? ›

Ein klassisches Beispiel für Mutualismus in der Symbiose ist die Beziehung zwischen Bienen und Blütenpflanzen. Die Biene sammelt Nektar als Nahrungsquelle und hilft gleichzeitig der Pflanze bei der Fortpflanzung, indem sie Pollen von Blume zu Blume trägt.

Was ist eine Symbiose für Kinder erklärt? ›

Ein Zusammenleben verschiedener Arten, das für beide Seiten von Vorteil ist, nennt man Symbiose. Das Wort kommt aus dem Griechischen - in ihm sind die Begriffe "sýn" für "zusammen" und "bíos" für "Leben" enthalten. Die Arten, die in einer solchen gegenseitig vorteilhaften Beziehung leben, nennt man auch "Symbionten".

Welche Tiere leben in einer Symbiose? ›

Symbiose bedeutet „Zusammenleben“ (vom griechischen „syn“ = „zusammen“ und „bios“ = „leben“).
  • Madenhacker und Huftiere. ...
  • Kuhreiher und Huftiere. ...
  • Boxerkrabbe und Seeanemone. ...
  • Clownfisch und Seenanemone. ...
  • Putzergarnele und Muräne. ...
  • Schiffshalter sind Meerestiere. ...
  • Pistolenkrebs und Grundel. ...
  • Ameisen und Läuse.

Wie funktioniert Symbiose? ›

Symbiose bedeutet das Zusammenleben von Individuen verschiedener Arten zum gegenseitigen Nutzen bzw. in gegenseitiger Abhängigkeit. Symbiosen können auftreten zwischen verschiedenartigen Tieren, verschiedenartigen Pflanzen, Pflanzen und Tieren, Pflanzen und Bakterien.

Welche Pflanzen haben Symbiose? ›

Bestimmte Pflanzen leben mit bestimmten Pilzen in Symbiose, wie etwa die Birke mit dem Birkenpilz, die Eiche mit dem Steinpilz und die Lärche mit dem Lärchenröhrling.

Wer betreibt Symbiose? ›

Am häufigsten kommen Symbiosen zwischen Pflanzen, Pilzen und Bakterien vor. Aber es gibt auch viele Beispiele im Tierreich. Der Begriff geht auf den deutschen Naturforscher Heinrich Anton de Bary zurück, der sich im 19. Jahrhundert mit Flechten beschäftigte.

Was ist das Gegenteil von einer Symbiose? ›

Parasitismus ist eine Beziehung zwischen Organismen von verschiedenen Arten mit einseitigem Nutzen. Symbiose ist eine Beziehung zwischen mehreren Individuen von verschiedenen Arten.

Was ist eine symbiotische Liebe? ›

In einer symbiotischen Beziehung sind die Partner extrem voneinander abhängig und fühlen sich verloren oder unvollständig, wenn sie getrennt sind. Die Partner verschmelzen miteinander und verlieren oftmals ihre individuelle Identität. Sie handeln und denken nur noch im Sinne der Beziehung und sprechen in "Wir-Form".

Ist die Darmflora eine Symbiose? ›

Menschen und Bakterien leben in einer engen Symbiose. Gerade im Darmtrakt herrscht eine Win-Win Situation: Die Bakterien unterstützen uns bei der Gewinnung wertvoller Nährstoffe – und wir sorgen für den notwendigen Nachschub.

Was ist Symbiose in der Kunst? ›

Im Kulturbereich gebrauchen wir den Begriff „symbiotisches Verhältnis“, wenn wir die besondere Nähe zwischen Künstlern und der Kulturwirtschaft beschreiben wollen. Ohne Künstler kein Kunsthandel, ohne Autoren keine Verlage, ohne Musiker keine Phonoindustrie.

Welche Symbiosen gibt es im Regenwald? ›

Ein Beispiel für die Symbiose ist im Tropischen Regenwald zu finden: Kleine Pilze, die Mykorrhiza, setzen sich an die Wurzeln von Pflanzen und filtern für diese Nähr- und Mineralstoffe aus dem Boden; dafür bekommen sie von der Pflanze Produkte aus der Fotosynthese, die sie für ihren Stoffwechsel benötigen.

Wer hat Symbiose entdeckt? ›

SIMON SCHWENDENER (1829-1919)

Was ist eine Symbiose Beispiel? ›

Wenn zwei unterschiedliche Arten von Lebewesen in einer Symbiose zusammenleben, dann unterstützen sie sich gegenseitig. Beide gewinnen durch diese Beziehung Vorteile. Eine Ameise schützt zum Beispiel Blattläuse vor Fressfeinden und erhält im Gegenzug von der Blattlaus einen süßen Saft als Nahrung.

Wie nennt man die Symbiose zwischen Pilz und Baum? ›

Mykorrhiza“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Pilzwurzel“. Im Boden verbindet sich das Pilzgeflecht mit den Feinwurzeln der Bäume. Dadurch ist ein Austausch möglich, bei dem der Pilz den Bäumen Wasser liefert und im Gegenzug dafür etwas erhält, das der Pilz nicht selbst herstellen kann: Zucker.

Wie nennt man die Beziehung zwischen Baum und Pilz? ›

Mykorrhiza – die faszinierende Lebensgemeinschaft zwischen Baum und Pilz. Hinter diesem unaussprechlichen Wort steckt die Verbindung zwischen Baum und Pilz. Eine Mykorrhiza ist eine Wurzel, die vom Myzel des Pilzes besiedelt wird. Das geschieht, indem der Pilz eine Wurzel umwächst und in sie eindringt.

Was ist das Gegenteil von Symbiose? ›

Parasitismus ist eine Beziehung zwischen Organismen von verschiedenen Arten mit einseitigem Nutzen. Symbiose ist eine Beziehung zwischen mehreren Individuen von verschiedenen Arten.

Was ist eine symbiotische Beziehung zwischen Mutter und Kind? ›

Mutter und Kind verschmelzen in einem Körper miteinander, Dein Kind fühlt - was Du fühlst. Deine Erfahrungen sind seine Erfahrungen - Deine Gedanken sind seine Gedanken. Diese Verschmelzung - dieses Einssein nennt sich Symbiose und bildet die Basis für die spätere Entwicklung Eurer Beziehung.

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Author: Horacio Brakus JD

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Name: Horacio Brakus JD

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